(von Roland Kopp-Wichmann)
Wie wirkt das ungelebte Leben der Eltern auf uns?
„Nichts hat einen stärkeren psychischen Einfluss auf ein Kind hat als das ungelebte Leben seiner Eltern.“
Das erkannte schon früh C.G. Jung, der Begründer der analytischen Psychologie. Kinder sind extrem empfindsam und aufnahmefähig für die unausgesprochenen Wünsche, Sehnsüchte, Ängste und Traumata ihrer Eltern. Oft ohne es bewusst zu merken, übernehmen sie unbewusst die Themen und Muster ihrer Eltern und tragen sie dann ein Leben lang mit sich.
Was ist das „ungelebte Leben“ der Eltern?
Damit sind all jene Wünsche, Sehnsüchte, Talente und Potenziale gemeint, die die Eltern aus verschiedensten Gründen nicht in ihrem eigenen Leben verwirklichen konnten.
Sei es, weil sie durch äuss ere Umstände daran gehindert wurden, sei es, weil sie Angst hatten, den Schritt zu wagen oder weil ihr Umfeld es nicht zuliess.
Diese unerfüllten Lebensentwürfe der Eltern hinterlassen oft tiefe Spuren bei den Kindern.
Unbewusst spüren Kinder, dass ihre Eltern etwas vermissen, etwas nicht ausleben konnten. Und nicht selten übernehmen sie dann diese Themen und Muster, um es für ihre Eltern zu erfüllen.
Beispiele dafür:
Berufliche Träume und Leidenschaften, die aufgegeben werden mussten
Unerfüllte Sehnsüchte nach Abenteuer, Reisen oder künstlerischer Entfaltung
Nicht gelebte Beziehungswünsche oder Familienmodelle
Unterdrückte Persönlichkeitsanteile wie Kreativität, Wildheit oder Freiheit
Traumatische Erlebnisse, die nicht verarbeitet werden konnten
Wie äussert sich das ungelebte Leben der Eltern bei Kindern?
Einige typische Beispiele sind:
1. Übererfüllung der Wünsche der Eltern
Ein Kind wählt den Berufswunsch seiner Eltern, obwohl es selbst ganz andere Interessen und Talente hat. Oder es wählt eine Beziehung oder Lebensform, die die Eltern sich immer gewünscht haben. Oft geschieht das, ohne dass das Kind sich dessen bewusst ist.
2. Innere Konflikte und Selbstentfremdung
Solche Kinder fühlen sich hin- und hergerissen zwischen dem, was sie selbst wollen, und dem, was sie für ihre Eltern zu erfüllen glauben.
Typische Folgen sind Identitätskrisen, Sinnkrisen, Depressionen oder Burnout-Erfahrungen. Das Kind verliert den Kontakt zu seinen eigenen Bedürfnissen, Talenten und Lebensentwürfen, weil es die Themen der Eltern internalisiert hat.
3. Unbewusste Wiederholung von Mustern
Das kann dazu führen, dass ein Kind eine Beziehung führt, die der Beziehung seiner Eltern ähnelt – mit ähnlichen Problemen und Konflikten.
4. Idealisierung und Überforderung
Manchmal projizieren Eltern auch ihre eigenen ungelebten Träume und Sehnsüchte auf ihre Kinder. Sie sehen in ihnen die Chance, all das zu verwirklichen, was ihnen selbst verwehrt blieb.
Sei es im Leistungsbereich, in Bezug auf Beziehungen oder Lebensentwürfe. Das kann zu enormem Druck und Überforderung für die Kinder führen.
Ich bin auf diesen Autor gestossen, weil er die Lebens-Themen am Schopf packt. Unter anderem habe ich sehr viel von ihm lernen dürfen, was mich dazu führte meine Coachingangebote als das "PLUS" optional mit der Craniosacral Therapie zu ergänzen. In der Craniosacral Therapie werden die Coaching Erlebnisse / Erfahrungen verankert...
Für deine Kinder
Zeige deinem Kind, dass es seine eigenen Ziele verfolgen kann und dass seine Träume genauso wichtig sind wie deine. Dein Wille zur Selbstverwirklichung kann für dein Kind der Weg zu seiner eigenen Identität werden. Erlebe die Freiheit, dein Leben authentisch zu gestalten und gib deinen Kindern die Chance, das Gleiche zu tun.
Lass uns gemeinsam die Schatten des ungelebten Lebens transformieren!
sehr informativ, dieser Beitrag🙂